Weißt Du, wie es sich anfühlt, wenn Liebe nicht erwidert
wird?
Es füllt sich genauso an:
Ratlos.
Trostlos.
Beendet.
Es ist schwer in Worte zu fassen, bei all dem Schmerz der
dich umgibt.
Einsamkeit.
Trostlosigkeit.
Der Verzweiflung nah.
Ein quälender Alptraum, der als verheißungsvoller Traum
begann. Man weint, obwohl man lachen wollte.
Du schüttest deinem Traum, der Dir ganz nah ist, dein
kleines Herzlein aus. Wünschst Dir nichts Sehnlicheres, als dass dies erwidert
wird. Dass die Tag- und Nachtträume die Du hattest Wirklichkeit werden. Doch es
geschieht nichts. Wobei es geschieht nicht nichts, sondern nur das was Du
fürchtest, was in deinem tiefsten Inneren nagt und dich irgendwann aufzufressen
droht. Die Furcht vor unerwiderter Liebe, die irgendwann Gewissheit wurde.
Du bangst, Du hoffst und am Ende stehst Du vor dem Nichts.
Diese Leere kannst Du nicht füllen, nicht mit Substanz und nicht mit Gefühlen,
sie ist und bleibt leer.
Leer.
Ein Wort, das man erst versteht, wenn man es in sich selbst
fühlt. Es ist unmöglich es zu beschreiben, aber quälender kann ein Traum nicht
enden.
Die Person hätte dich einfach nicht verdient, das wird man
Dir sagen.
Wie oft hat man das schon gehört?
Und doch versteht keiner, dass der Schmerz nicht geht. Wer einen
nicht verdient, der ist zu schlecht für einen selbst; doch ist es nicht gerade
die Person gewesen, die man als sein größtes Glück bezeichnete? Man verlangt,
dass wenn man wieder glücklich sein will, den anderen vergessen soll, die
Gefühle zu ihm ablegt. Was ist schmerzlicher, als diese Tätigkeit? Grausamer,
als die Erkenntnis?
Liebeskummer, der entsteht, ist schmerzlich.
Liebeskummer, der verarbeitet wird, ist schmerzlicher.
Aber Liebeskummer, der ewig währt, ist das Schmerzlichste,
was es nur geben kann.
Ich weiß, dass es schmerzlich ist und dass dieser Ausdruck
es niemals fasst, was in einem verletzten Herzen passiert. Aber ich weiß, dass
man seinem Herzen eine Chance geben muss, dass es wieder glücklich wird.
Liebeskummer muss wie jede Art des Schmerzes, erkannt, verarbeitet und
überwunden werden. Nur so kann es wieder dazu kommen, dass dein Glück Dir Hold
sein mag. Und das wünsche ich jedem, der diese Erfahrung erlitten hat.
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2.04.2015 © Felix Hartmann